Evang. Kirchengemeinde Weilimdorf
Situation im Pfarrdienst und den Pfarramtssekretariaten ab Herbst 2025

Situation im Pfarrdienst und den Pfarramtssekretariaten ab Herbst 2025

Liebe Gemeindemitglieder, liebe Ehrenamtliche unserer Kirchengemeinde,

als ich vor dreieinhalb Jahren in Weilimdorf meine Pfarrstelle angetreten bin, waren wir 4,5 Pfarrkollegen/-innen. Mit dem Weggang von Pfarrerin Oette fiel auch die Pfarrstelle Stephanus II weg und wir waren ab 2024 noch 4 Pfarrer/-innen. Nun hat im vergangenen Mai 2025 Pfarrer Molter die Stelle gewechselt. Diese Pfarrstelle Wolfbuschkirche wird mit seinem Weggang durch den Pfarrplan 2030 auf 50% reduziert, ist momentan noch nicht wiederbesetzt und wird von uns Kollegen/-innen vertreten. Pfarrerin Baumhakl (Pfarrstelle Stephanuskirche) ist seit Anfang Oktober 2025 (durch Mutterschutz und Elternzeit) für voraussichtlich längere Zeit nicht im Dienst. Auch diese Stelle werden Pfarrerin Kik und ich (sowie gelegentlich Vikarin Louchet) als verbleibende Pfarrpersonen zu vertreten haben. Die Pfarrstelle Dietrich-Bonhoeffer wird mit dem Ruhestand von Pfarrerin Kik dann komplett wegfallen. Es werden dann noch – wenn überhaupt alle Pfarrstellen besetzt sind – 2,5 Pfarrer/-innen für die Kirchengemeinde Weilimdorf da sein.

Hinzu kommt: Ende September 2025 verließ uns unsere Assistentin der Gemeindeleitung, Petra Schmid-Tetik. Wir sind deshalb dabei, die drei Pfarramtssekretariate und die Assistenz der Gemeindeleitung neu zu konzipieren und die Stelle baldmöglichst wieder zu besetzen. So gibt es nun ein „AGL-Team“, bei dem sich Simone Arnold und Karen Stickel die Aufgaben der Assistenz der Gemeindeleitung mit der noch zu besetzenden Stelle teilen. Durch den derzeitigen Engpass im Bereich Pfarrdienst und Pfarramtssekretariat wird jedoch manches derzeit liegenbleiben müssen. Nicht alles kann einfach wie gewohnt weitergehen. Dafür bitten wir um Verständnis.

Deutlich ist, dass der „Pfarrermangel“ und die daraus folgende drastische Reduzierung von Pfarrstellen auch in Weilimdorf nun massiv zuschlägt. Pfarrer/-innen müssen sich stärker auf ihre Kernaufgaben konzentrieren müssen. Es blieb schon bisher kaum Zeit für anderes, das noch vor Jahrzehnten üblich war – z. B. dass Pfarrer/-innen in Gemeindegruppen präsent sind, diese evtl. sogar leiten oder zu runden Geburtstagen zu Hause gratulieren. Das ging und geht schlicht nicht mehr.

So wandelt sich der Pfarrberuf derzeit massiv und konzentriert sich auf seine zentralen Bereiche wie Gottesdienst, Taufen, Trauungen, Bestattungen, Seelsorge, Religions- und Konfirmandenunterricht. Bei meiner Pfarrstelle an der Oswaldkirche kommt durch die Geschäftsführung für die Kirchengemeinde noch eine gute Portion Verwaltung hinzu.

Dies alles schreibe ich nicht, um zu jammern. Ich bin gerne Pfarrer und möchte dem derzeitigen Wandel positiv begegnen. Ich schildere Ihnen diese Entwicklung deshalb, um Verständnis dafür zu wecken, dass Pfarrer/-innen in Zeiten des „Pfarrermangels“ heute schon anders arbeiten müssen als noch vor zwanzig oder dreißig Jahren. Und diese Entwicklung wird sich noch verstärken und zu noch mehr Konzentration auf das Wesentliche des Pfarrberufs führen, zu „predigen und die Sakramente zu reichen“ (Augsburger Bekenntnis, CA XIV).

André Bohnet, gf. Pfarrer